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23.06.2017

Team-EM: Innenansichten aus Tel Aviv (Freitag) (Österreichischer Leichtathletik-Verband)


Diesmal also Israel. Team-Europameisterschaft in Vorderasien. Israel ist vor zwei Jahren gemeinsam mit Österreich, der Slowakei und Moldawien aus der dritten Liga aufgestiegen. Weitere acht Nationen komplettieren den Countryclub.

Die meisten davon sind gute Bekannte: zwei baltischen Staaten, die Nachbarstaaten Slowenien, Kroatien und Ungarn sowie Zypern, Serbien und Island. Zwei Wettkampftage, zwölf Länder und 40 Bewerbe. Die letzten drei Nationen steigen in die Keller-Liga ab, die besten drei steigen in das Hochparterre auf. Ich mag Team-Europameisterschaften. Bei jedem Bewerb fiebere und freue ich mich mit. Selbst bei Menschen mit niederem Blutdruck ergibt sich ein sprudelndes Erlebnis. 

Big Orange alias Tel Aviv

Tel Aviv liegt auf dem gleichen Breitengrad wie Shanghai oder Marrakesch. Das heißt, die Temperaturen sind in die Kategorie biblische Plage einzuordnen. Waag- und senkrecht hat es heute 32 Grad.  Tel Aviv-Jaffa hat 420.000 Einwohner und ist die zweitgrößte Stadt in Israel. Von den Einheimischen wird sie auch „Big Orange“ genannt.  Es ist eine Stadt mit Dauerbetrieb. Einige Stadtgrätzl sind unfassbar hässlich, andere romantisch und modern. So reiht sich an der Corniche Hochhaus an Hochhaus, während in Jaffa arabischer Flair zu spüren ist. Es gibt auch mondäne Einkaufszonen, in denen Damen ihren Weltschmerz durch Shopping-Exzesse reduzieren können. Der Verkehr ist dicht, und ohne Vorsicht kann man zu einer Zweitkarriere als Organspender kommen.


Die Spannung steigt

Bei der Zimmerverteilung habe ich Glück. Europameister Dietmar Millonig ist mein Genosse. Didi coacht seine beiden Töchter und besitzt ein wertvolles Prädikat: schnarchfrei. Mit ihm und Rudi Siart wird man leicht vom Frühschlafer zum Spätsitzer.

Die Besichtigung im Nationalstadion erfolgt bereits am Vormittag und ist schweißtreibend. Es ist ein schattenloser Ort ohne jede Lichtbrechung. Sunblocker und Kappe sind Pflicht, will man nicht ein Kanditat für die Notaufnahme werden. Untertextilierung ist sowieso nützlich. Auf der Laufbahn und auf den Sprunganlagen ist Probebetrieb. Es ist die Kostümprobe für den morgigen Wettkampftag. Auch das Medicalteam inspiziert seinen Arbeitsplatz.

Sport is everywhere

Unser Hotel liegt in einer Seitengasse einer Seitenstraße direkt am Meer. Daneben ein Strand, der kein flirtfreies Ödland ist. Er ist überfüllt und von Windsurfern, Beachvolleyballern und Radfahrern bevölkert. Sucht man Ruhe, braucht man Ohropax.
Auf den Straßen von Tel Aviv finden sich Radfahrer, Inlineskater und an vielen Ecken Fitnessbereiche. Israels Sporterfolge können sich sowieso sehen lassen. Die Welt- und EuropameisterInnen der letzten Jahre kommen aus unterschiedlichen Sportarten: Lee Korzits war 2011, 2012 und 2013 Segel-Weltmeisterin und Y. Gerbi war 2013 Judo-Weltmeisterin. Israel stellte auch Europameister beim Schwimmen, bei den Hallenschützen, beim Eisschnelllaufen sowie beim Kunstturnen.


A schware Partie

Unser Team ist mit 21 Athleten und 19 Athletinnen angereist. Es sind die jeweils Besten, die Österreich derzeit in den Einzeldisziplinen zu bieten hat. Dabei sind die großen Aushängeschilder wie Bendrat, Dadic, Distlberger, Vojta oder Weißhaidinger genauso wie die Rookies Cozzoli, Kucher, Hafner, Sinn, Hodi oder Hudson. Es gibt Gruppen und Grüppchen, Gelassene und Nervöse. Team-Europameisterschaften sind immer eine Test für die internationale Standortbestimmung.  
Wie sind unsere Chancen in diesem Zwölferfeld? Für die  Punkteaufteilung bei den 40 Disziplinen braucht man nur eine der vier Grundrechnungsarten beherrschen. Sieger bekommen 12 und Letzte einen Punkt. Ein Nichts bringt null Punkte. Und ich sage es, wie es schon Seiler und Speer gesungen haben: Es wird a schware Partie.

Der Wurfkäfig ist erst wenige Stunden alt. Er wurde erst gestern von der Firma Nordic geliefert und in der Nacht aufgebaut.

Die Wahrsager und Hochrechner haben bereits ihre Prognosen abgegeben. Schwarzmaler sind nicht darunter. Schönfärber auch nicht. Sportdirektor Gregor Högler hat die Entry-Lists hochgerechnet und braucht keinen Kaffeesud zum Lesen der Zukunft. „Wir landen zwischen dem sechsten und dem neunten Rang.“ Das wäre der Verbleib in der Liga. 

Sportkoodinator Hannes Gruber interpretiert das Daten-Vodoo vorsichtiger: „Die Nationen, die mit uns aufgestiegen sind, sind die Hauptkonkurrenten für den Verbleib in der zweiten Liga. Island wird es auch schwer haben. Dabei muss um jeden Punkt gekämpft werden. Ein Salto nullo darf nicht passieren.“

Morgen um 16.00 Uhr beginnt die Liturgie der Wettkämpfe mit dem Hammerwurf der Männer und dem Stabhochsprung der Frauen. Am Sonntag um 21.00 Uhr – nach den 4 x 400m-Staffeln – werden wir wissen, wie das Hochamt im Stadion ausgegangen ist.

Wer mit dem Team mitfiebern will, kann täglich auf der Homepage des ÖLV die Dur- und Mollberichte einsehen.

Im Original hier erschienen: Team-EM: Innenansichten aus Tel Aviv (Freitag)


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Team-EM: Innenansichten aus Tel Aviv (Freitag) (Österreichischer Leichtathletik-Verband)


Diesmal also Israel. Team-Europameisterschaft in Vorderasien. Israel ist vor zwei Jahren gemeinsam mit Österreich, der Slowakei und Moldawien aus der dritten Liga aufgestiegen. Weitere acht Nationen komplettieren den Countryclub.

Die meisten davon sind gute Bekannte: zwei baltischen Staaten, die Nachbarstaaten Slowenien, Kroatien und Ungarn sowie Zypern, Serbien und Island. Zwei Wettkampftage, zwölf Länder und 40 Bewerbe. Die letzten drei Nationen steigen in die Keller-Liga ab, die besten drei steigen in das Hochparterre auf. Ich mag Team-Europameisterschaften. Bei jedem Bewerb fiebere und freue ich mich mit. Selbst bei Menschen mit niederem Blutdruck ergibt sich ein sprudelndes Erlebnis. 

Big Orange alias Tel Aviv

Tel Aviv liegt auf dem gleichen Breitengrad wie Shanghai oder Marrakesch. Das heißt, die Temperaturen sind in die Kategorie biblische Plage einzuordnen. Waag- und senkrecht hat es heute 32 Grad.  Tel Aviv-Jaffa hat 420.000 Einwohner und ist die zweitgrößte Stadt in Israel. Von den Einheimischen wird sie auch „Big Orange“ genannt.  Es ist eine Stadt mit Dauerbetrieb. Einige Stadtgrätzl sind unfassbar hässlich, andere romantisch und modern. So reiht sich an der Corniche Hochhaus an Hochhaus, während in Jaffa arabischer Flair zu spüren ist. Es gibt auch mondäne Einkaufszonen, in denen Damen ihren Weltschmerz durch Shopping-Exzesse reduzieren können. Der Verkehr ist dicht, und ohne Vorsicht kann man zu einer Zweitkarriere als Organspender kommen.


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Bei der Zimmerverteilung habe ich Glück. Europameister Dietmar Millonig ist mein Genosse. Didi coacht seine beiden Töchter und besitzt ein wertvolles Prädikat: schnarchfrei. Mit ihm und Rudi Siart wird man leicht vom Frühschlafer zum Spätsitzer.

Die Besichtigung im Nationalstadion erfolgt bereits am Vormittag und ist schweißtreibend. Es ist ein schattenloser Ort ohne jede Lichtbrechung. Sunblocker und Kappe sind Pflicht, will man nicht ein Kanditat für die Notaufnahme werden. Untertextilierung ist sowieso nützlich. Auf der Laufbahn und auf den Sprunganlagen ist Probebetrieb. Es ist die Kostümprobe für den morgigen Wettkampftag. Auch das Medicalteam inspiziert seinen Arbeitsplatz.

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Unser Hotel liegt in einer Seitengasse einer Seitenstraße direkt am Meer. Daneben ein Strand, der kein flirtfreies Ödland ist. Er ist überfüllt und von Windsurfern, Beachvolleyballern und Radfahrern bevölkert. Sucht man Ruhe, braucht man Ohropax.
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A schware Partie

Unser Team ist mit 21 Athleten und 19 Athletinnen angereist. Es sind die jeweils Besten, die Österreich derzeit in den Einzeldisziplinen zu bieten hat. Dabei sind die großen Aushängeschilder wie Bendrat, Dadic, Distlberger, Vojta oder Weißhaidinger genauso wie die Rookies Cozzoli, Kucher, Hafner, Sinn, Hodi oder Hudson. Es gibt Gruppen und Grüppchen, Gelassene und Nervöse. Team-Europameisterschaften sind immer eine Test für die internationale Standortbestimmung.  
Wie sind unsere Chancen in diesem Zwölferfeld? Für die  Punkteaufteilung bei den 40 Disziplinen braucht man nur eine der vier Grundrechnungsarten beherrschen. Sieger bekommen 12 und Letzte einen Punkt. Ein Nichts bringt null Punkte. Und ich sage es, wie es schon Seiler und Speer gesungen haben: Es wird a schware Partie.

Der Wurfkäfig ist erst wenige Stunden alt. Er wurde erst gestern von der Firma Nordic geliefert und in der Nacht aufgebaut.

Die Wahrsager und Hochrechner haben bereits ihre Prognosen abgegeben. Schwarzmaler sind nicht darunter. Schönfärber auch nicht. Sportdirektor Gregor Högler hat die Entry-Lists hochgerechnet und braucht keinen Kaffeesud zum Lesen der Zukunft. „Wir landen zwischen dem sechsten und dem neunten Rang.“ Das wäre der Verbleib in der Liga. 

Sportkoodinator Hannes Gruber interpretiert das Daten-Vodoo vorsichtiger: „Die Nationen, die mit uns aufgestiegen sind, sind die Hauptkonkurrenten für den Verbleib in der zweiten Liga. Island wird es auch schwer haben. Dabei muss um jeden Punkt gekämpft werden. Ein Salto nullo darf nicht passieren.“

Morgen um 16.00 Uhr beginnt die Liturgie der Wettkämpfe mit dem Hammerwurf der Männer und dem Stabhochsprung der Frauen. Am Sonntag um 21.00 Uhr – nach den 4 x 400m-Staffeln – werden wir wissen, wie das Hochamt im Stadion ausgegangen ist.

Wer mit dem Team mitfiebern will, kann täglich auf der Homepage des ÖLV die Dur- und Mollberichte einsehen.

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