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06.06.2021

"Es gibt Grund zum Optimismus" - Wolfgang Konrad im Interview (Vienna City Marathon)


Der Berliner Laufsportjournalist Jörg Wenig führte als Teil einer Serie zur Situation der großen Laufevents in Europa ein Interview mit Vienna City Marathon Veranstalter Wolfgang Konrad. Das Gespräch, das wir hier veröffentlichen, wurde von race-news-service.com auch auf deutschen Laufsportplattformen verbreitet.

Jörg Wenig: Am 12. September soll der Vienna City Marathon starten. Wie beurteilen Sie die Chancen, dass es klappt?

Wolfgang Konrad: Es gibt Grund zum Optimismus: Seit wenigen Tagen können wir mit einem echten Vienna City Marathon planen, einem Rennen wie wir es zuletzt 2019 erlebt haben. Die österreichische Bundesregierung hat angekündigt, dass es ab 1. Juli keine Beschränkungen mehr geben soll. Ob und welche Auflagen für Großveranstaltungen im Detail damit verbunden sind, wird man sehen. Der Fortschritt beim Impfen macht aber weitere Öffnungen möglich. Wir wollen den Vienna City Marathon so attraktiv wie möglich veranstalten. Wir rechnen aber natürlich damit, dass wir insgesamt weniger Teilnehmer haben werden als zuletzt, was vor allem mit Reisebeschränkungen für internationale Läufer zusammenhängen wird. Glücklicherweise sind wir frühzeitig, schon im vergangenen Jahr, von unserem ursprünglichen Termin im April in den September gegangen.

Der VCM könnte weltweit einer der ersten großen internationalen City-Marathonläufe sein, der seit Beginn der Pandemie gestartet wird. Welchen Stellenwert hätte ein solcher Lauf?

Konrad: Der wichtigste Vienna City Marathon in der Historie des Rennens war der Start 1984. Es war der erste VCM. Aber wenn es jetzt möglich wird, auch nur einen halbwegs normalen Marathon zu starten, hätte das eine ähnliche Bedeutung wie 1984 - es wäre ein enorm wichtiges Signal für den gesamten österreichischen Laufsport aber auch über die Grenzen hinaus international.

Mit welchen Zugangs-Regeln planen Sie zurzeit? Und wie könnte es mit Zuschauern aussehen?

Konrad: Wer mitlaufen will, muss aus heutiger Sicht geimpft, genesen oder negativ getestet worden sein und dies entsprechend nachweisen. Ich erwarte nicht, dass die Zuschauerthematik eine große Rolle spielen wird. Allerdings planen wir derzeit auch nicht mit Zuschauer-Hotspots an der Strecke.

Wie ist das Anmeldeverhalten, mit wie vielen Teilnehmern rechnen Sie im September?

Konrad: Insgesamt haben wir bisher 21.000 Meldungen für die verschiedenen Bewerbe. Es kommen täglich welche hinzu, aber es gibt auch immer wieder einige, die sich entscheiden, ihren Start auf das nächste Jahr zu verschieben. Diese Möglichkeit bieten wir noch bis zum 30. Juni an. Insgesamt haben von dieser Option bisher 3.000 Läufer Gebrauch gemacht. Die internationalen Anmeldungen sind noch etwas verhalten, aber wir haben immerhin schon rund 1.000 Läuferinnen und Läufer aus Deutschland.

Wird es auch ein spitzensportliches Rennen geben?

Konrad: Es wird wohl im Herbst auch große Marathonrennen ohne Spitzensport geben - aber diesen Weg wollen wir nicht gehen. Wir planen mit einem Eliterennen. Wie das aussehen könnte, wissen wir aber zurzeit noch nicht. Dies wird unter anderem mit den internationalen Reisemöglichkeiten und eventuellen Quarantäne-Vorschriften zusammenhängen.

Vor gut einem Jahr gehörten Sie zu jenen Veranstaltern, die von der Pandemie besonders hart getroffen wurden, da Sie sehr kurzfristig absagen mussten. Es war schon alles vorbereitet und die Materialien waren längst gekauft. Wie haben Sie dieses Jahr wirtschaftlich überstanden?

Konrad: Die Absage im März 2020 war richtig brutal, aber wir können jetzt gut in die Zukunft blicken. Das verdanken wir dem Vertrauen unserer Teilnehmer, die so zahlreich ihre Startplätze auf dieses oder nächstes Jahr übertragen haben, ebenso unseren Sponsoren. Denn keiner unserer Partner hat uns hängen lassen, sie sind alle weiter dabei. Wir haben natürlich auch staatliche Unterstützungsgelder erhalten. Die Absage 2020 war auch deswegen bitter, weil wir in der Folge der ,Ineos 1:59 Challenge’ von Eliud Kipchoge im Wiener Prater im Oktober 2019 nie gesehene Anmeldezahlen für den VCM 2020 hatten. Es gilt aber jetzt, diese Begeisterung für den VCM neu aufleben zu lassen und die Emotionen wieder rüberzubringen.

Wie ist die Situation bezüglich ihrer Mitarbeiter? Es gab sicherlich Kurzarbeit.

Konrad: Ja, wir waren rund ein Jahr in Kurzarbeit. Nach und nach wird die Arbeitsleistung jetzt wieder nach oben geschraubt. Wir sind sehr froh, dass wir den großen Teil unseres Teams halten konnten und keine Kündigungen aussprechen mussten. Wir brauchen dieses Team - zu dem natürlich auch all jene zählen, die nur in der heißen Phase für uns arbeiten - unbedingt für den Neu-Start. Denn wir bauen auf das vorhandene Wissen und die Expertise.

* * *

Wolfgang Konrad ist seit 1989 der Veranstalter des Vienna City Marathon (VCM) und hat das Rennen zu einem internationalen Klassiker entwickelt. Der 62-Jährige gehörte Anfang der 1980er Jahre zu den besten europäischen Läufern über 3.000-m-Hindernis. Er war Olympiateilnehmer in Moskau 1980 und EM-Fünfter in Athen 1982. Seine persönliche Bestleistung von 8:17,22 Minuten lief er 1982 in Berlin, was damals Rang drei in der Jahresweltbestenliste bedeutete.

VCM News. Text: Jörg Wenig / race-news-service.com

Im Original hier erschienen: „Es gibt Grund zum Optimismus“


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Hans Huber, Wolfgang Konrad (VCM), (© Martina Draper/photaq)




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Der Berliner Laufsportjournalist Jörg Wenig führte als Teil einer Serie zur Situation der großen Laufevents in Europa ein Interview mit Vienna City Marathon Veranstalter Wolfgang Konrad. Das Gespräch, das wir hier veröffentlichen, wurde von race-news-service.com auch auf deutschen Laufsportplattformen verbreitet.

Jörg Wenig: Am 12. September soll der Vienna City Marathon starten. Wie beurteilen Sie die Chancen, dass es klappt?

Wolfgang Konrad: Es gibt Grund zum Optimismus: Seit wenigen Tagen können wir mit einem echten Vienna City Marathon planen, einem Rennen wie wir es zuletzt 2019 erlebt haben. Die österreichische Bundesregierung hat angekündigt, dass es ab 1. Juli keine Beschränkungen mehr geben soll. Ob und welche Auflagen für Großveranstaltungen im Detail damit verbunden sind, wird man sehen. Der Fortschritt beim Impfen macht aber weitere Öffnungen möglich. Wir wollen den Vienna City Marathon so attraktiv wie möglich veranstalten. Wir rechnen aber natürlich damit, dass wir insgesamt weniger Teilnehmer haben werden als zuletzt, was vor allem mit Reisebeschränkungen für internationale Läufer zusammenhängen wird. Glücklicherweise sind wir frühzeitig, schon im vergangenen Jahr, von unserem ursprünglichen Termin im April in den September gegangen.

Der VCM könnte weltweit einer der ersten großen internationalen City-Marathonläufe sein, der seit Beginn der Pandemie gestartet wird. Welchen Stellenwert hätte ein solcher Lauf?

Konrad: Der wichtigste Vienna City Marathon in der Historie des Rennens war der Start 1984. Es war der erste VCM. Aber wenn es jetzt möglich wird, auch nur einen halbwegs normalen Marathon zu starten, hätte das eine ähnliche Bedeutung wie 1984 - es wäre ein enorm wichtiges Signal für den gesamten österreichischen Laufsport aber auch über die Grenzen hinaus international.

Mit welchen Zugangs-Regeln planen Sie zurzeit? Und wie könnte es mit Zuschauern aussehen?

Konrad: Wer mitlaufen will, muss aus heutiger Sicht geimpft, genesen oder negativ getestet worden sein und dies entsprechend nachweisen. Ich erwarte nicht, dass die Zuschauerthematik eine große Rolle spielen wird. Allerdings planen wir derzeit auch nicht mit Zuschauer-Hotspots an der Strecke.

Wie ist das Anmeldeverhalten, mit wie vielen Teilnehmern rechnen Sie im September?

Konrad: Insgesamt haben wir bisher 21.000 Meldungen für die verschiedenen Bewerbe. Es kommen täglich welche hinzu, aber es gibt auch immer wieder einige, die sich entscheiden, ihren Start auf das nächste Jahr zu verschieben. Diese Möglichkeit bieten wir noch bis zum 30. Juni an. Insgesamt haben von dieser Option bisher 3.000 Läufer Gebrauch gemacht. Die internationalen Anmeldungen sind noch etwas verhalten, aber wir haben immerhin schon rund 1.000 Läuferinnen und Läufer aus Deutschland.

Wird es auch ein spitzensportliches Rennen geben?

Konrad: Es wird wohl im Herbst auch große Marathonrennen ohne Spitzensport geben - aber diesen Weg wollen wir nicht gehen. Wir planen mit einem Eliterennen. Wie das aussehen könnte, wissen wir aber zurzeit noch nicht. Dies wird unter anderem mit den internationalen Reisemöglichkeiten und eventuellen Quarantäne-Vorschriften zusammenhängen.

Vor gut einem Jahr gehörten Sie zu jenen Veranstaltern, die von der Pandemie besonders hart getroffen wurden, da Sie sehr kurzfristig absagen mussten. Es war schon alles vorbereitet und die Materialien waren längst gekauft. Wie haben Sie dieses Jahr wirtschaftlich überstanden?

Konrad: Die Absage im März 2020 war richtig brutal, aber wir können jetzt gut in die Zukunft blicken. Das verdanken wir dem Vertrauen unserer Teilnehmer, die so zahlreich ihre Startplätze auf dieses oder nächstes Jahr übertragen haben, ebenso unseren Sponsoren. Denn keiner unserer Partner hat uns hängen lassen, sie sind alle weiter dabei. Wir haben natürlich auch staatliche Unterstützungsgelder erhalten. Die Absage 2020 war auch deswegen bitter, weil wir in der Folge der ,Ineos 1:59 Challenge’ von Eliud Kipchoge im Wiener Prater im Oktober 2019 nie gesehene Anmeldezahlen für den VCM 2020 hatten. Es gilt aber jetzt, diese Begeisterung für den VCM neu aufleben zu lassen und die Emotionen wieder rüberzubringen.

Wie ist die Situation bezüglich ihrer Mitarbeiter? Es gab sicherlich Kurzarbeit.

Konrad: Ja, wir waren rund ein Jahr in Kurzarbeit. Nach und nach wird die Arbeitsleistung jetzt wieder nach oben geschraubt. Wir sind sehr froh, dass wir den großen Teil unseres Teams halten konnten und keine Kündigungen aussprechen mussten. Wir brauchen dieses Team - zu dem natürlich auch all jene zählen, die nur in der heißen Phase für uns arbeiten - unbedingt für den Neu-Start. Denn wir bauen auf das vorhandene Wissen und die Expertise.

* * *

Wolfgang Konrad ist seit 1989 der Veranstalter des Vienna City Marathon (VCM) und hat das Rennen zu einem internationalen Klassiker entwickelt. Der 62-Jährige gehörte Anfang der 1980er Jahre zu den besten europäischen Läufern über 3.000-m-Hindernis. Er war Olympiateilnehmer in Moskau 1980 und EM-Fünfter in Athen 1982. Seine persönliche Bestleistung von 8:17,22 Minuten lief er 1982 in Berlin, was damals Rang drei in der Jahresweltbestenliste bedeutete.

VCM News. Text: Jörg Wenig / race-news-service.com

Im Original hier erschienen: „Es gibt Grund zum Optimismus“


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